Als Spezialist für Dünnschichtverkapselung hat Coat-X bewiesen, dass seine Technologie elektronische Implantate über viele Jahre hinweg schützen kann. Dieser Erfolg ist der Lohn für die F&E-Arbeit, die das Unternehmen weiterhin mit Hochdruck betreibt und die medizinischen Anwendungen zugutekommt.
Das in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz ansässige und 2016 gegründete KMU Coat-X gehört zu den europäischen Marktführern im Bereich der parylenbasierten Dünnschichtverkapselung, die mittels chemischer Gasphasenabscheidung (CVD) hergestellt wird. Das Unternehmen hat sich schon früh auf die Beschichtung von Implantaten spezialisiert und ist nach ISO 13485 zertifiziert. In Einklang mit der Topographie des Substrats schützen diese ultrahermetischen, nur wenige Mikrometer dünnen Beschichtungen die Medizinprodukte vor der aggressiven Umgebung des menschlichen Körpers und erhöhen ihre Biokompatibilität. Über die einfachen Parylenschichten hinaus hat Coat-X auch ein einzigartiges Know-how in der Herstellung von Parylen-Multischichten mit Keramikeinlagen entwickelt, die die Beschichtungen etwa viermal hermetischer machen. Im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Forschungsinstitut Wyss in Genf hat das Unternehmen ein so geschütztes elektronisches Implantat einer beschleunigten Alterung durch Eintauchen in eine Salzlösung unterzogen. Die Funktionstüchtigkeit des Implantats wurde über eine drahtlose Kommunikation kontinuierlich überwacht. So konnte festgestellt werden, dass die Verkapselung eine Lebensdauer des Implantats von mehr als 10 Jahren gewährleistet. Das Experiment wurde verlängert mit dem Ziel, eine Lebensdauer von über 20 Jahren nachzuweisen.
Charakterisieren, um die Qualität zu optimieren und zu garantieren
Das Know-how von Coat-X bei der Beschichtung wird durch eine besondere Expertise im Bereich der Charakterisierungstechniken für hermetische Dünnschichten ergänzt, insbesondere bei der Messung der Permeation von Gasmolekülen wie Helium. Coat-X hat hierfür eine vollautomatische Instrumentierung sowie ein geeignetes Test- und Analyseprotokoll entwickelt. Dieses Fachwissen ist unerlässlich, um die Technologie jeder Kundenanwendung zu optimieren und die Qualität der Beschichtungen zu gewährleisten. Aus diesem Grund werden derzeit weitere innovative Techniken zur Messung der Permeabilität und anderer wichtiger Parameter entwickelt, die in Kürze für die Charakterisierung dünner Verkapselungsfilme zur Verfügung stehen werden.
Neben den Einkapselungsanwendungen hat Coat-X kürzlich eine Innovation im Bereich der bei niedrigen Temperaturen aufzubringenden nicht-fluorierten hydrophoben Dünnschichten realisiert. Es wurde ein spezielles Verfahren entwickelt, um eine sehr dünne, keramikähnliche, stark wasserabweisende Beschichtung auf alle Arten von Substraten wie Stoffen oder Papier aufzubringen. Angewandt auf wiederverwendbare Schutzmasken aus Stoff behält diese neue Beschichtung die Filterwirkung auch nach vielen Waschzyklen bei und reduziert den Einsatz von Einwegmasken.
2021 war ein besonderes Jahr für Coat-X mit dem Einstieg der japanischen OSG in das Unternehmen und der Gründung eines Joint Ventures: Coat-X Japan, das in der Lage ist, den asiatischen Markt direkt zu bedienen. Die PE-CVD-Beschichtungsanlage wurde im April 2022 vom Engineering-Team von Coat-X Japan in Betrieb genommen und ist darauf ausgelegt, das gesamte Beschichtungsportfolio von Coat-X zu produzieren: Parylen-C und Parylen-F, SiO2 und Parylen-Mehrfachschichten sowie Keramiken. Die japanische Elektronikindustrie hat bereits grosses Interesse an der von Coat-X Japan vorgeschlagenen Verkapselungstechnologie gezeigt, und es wurden bereits mehrere Kooperationen begonnen.
Um sich auf die Zukunft vorzubereiten, stellt Coat-X die Innovation in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. So forscht das Unternehmen beispielsweise intensiv an neuen Verfahren und Materialien, wie der Atomlagenabscheidung (ALD) verschiedener Oxide wie Al2O3 oder TiO2, die neue Verkapselungslösungen für neue Substrate und Anwendungen ermöglichen.
Evelyne Gisselbrecht
DeviceMed Frankreich