1924, inmitten der Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der Genfer Uhrmacherschule, wurde im Palais de l’Athénée die Schweizerische Gesellschaft für Chronometrie (SSC) gegründet. Sie wird auf der Messe anwesend sein, um ihr hundertjähriges Jubiläum zu begehen.
«Kompetente Menschen, die sich über Einzelinteressen stellen, weil sie ausschliesslich auf die Stimme des Allgemeinwohls hören.» So formuliert es 1924 der Reporter des Journal Suisse d’Horlogerie, der über die Veranstaltung berichtet.
Die Gründerwerte sind auch heute noch aktuell
Im Jahr 1924 wohnt das JSH der Jubiläumsfeier der Genfer Uhrmacherschule und der Gründungsversammlung der SSC bei. Im darauffolgenden Jahr wird das Journal für mehrere Jahre deren offizielle Stimme. Das damals monatlich erscheinende JSH ist ebenfalls das offizielle Sprachrohr der Fédération des Sociétés des Anciens Élèves des Écoles Techniques de la Suisse occidentale (Verband der Gesellschaften ehemaliger Schüler der Technischen Schulen der Westschweiz). In dieser Eigenschaft sitzt es während der viertägigen, von der Genfer Uhrmacherschule organisierten Jubiläumsfeierlichkeiten in der ersten Reihe.
Am Samstag, 4. Oktober 1924, findet der dritte Tag der Feierlichkeiten statt:
Vorträge, Podiumsdiskussionen (so würde es man wohl heute nennen), Präsentationen, und offizielle Ansprachen … Auf dem Programm steht auch ein gewisser Léopold Defossez, Leiter der Uhrmacherschule von Le Locle, der seine Kollegen in einer Rede dazu auffordert, sich am nächsten Tag, Sonntag, im Grossen Saal des Genfer Palais de l’Athénée einzufinden. In diesem sinnträchtigen Rahmen, Hochburg der Gesellschaft für Künste, wurden die Gründungsstatuten dieser ehrwürdigen Institution unterzeichnet, die 2024 tapfer ins Rampenlicht tritt und dabei an der EPHJ die Genfer Uhrmacherschule als direkten Nachbarn vorfindet – ein Zeichen für zwei miteinander verknüpfte Schicksale!
«Mit ihren 100 Jahren strahlt die SSC eine unglaubliche geistige Lebendigkeit aus und stellt eine beeindruckende Dynamik unter Beweis.»
Seit 100 Jahren spielt sie ihre Rolle als unumgänglicher Akteur im Dienst der Branche. Alle drei Jahre wechselt ihr Vorsitz in eine andere Region, was zur Eröffnung eines örtlichen Büros führt. Mehrere Jahrzehnte lang hat ihr das JSH als offizielles Sprachrohr gedient, eine Aufgabe, die nun dem zweimal im Jahr erscheinenden SSC-Bulletin zukommt. Alle drei Jahre wird aus der jährlichen Studientagung ein zweitägiger internationaler Chronometriekongress. In einem Auditorium mit entsprechender Kapazität versammeln sich dann nahezu tausend Fachleute, die an allen Aspekten der Chronometrie interessiert sind, um ein zuvor angekündigtes Thema.
Der Geist der SSC im Dienst der Branche
Von 2024, dem Jahr der Jahrhundertfeier, bis 2026 gehen drei entscheidende Jahre an die Region Genf. Ein schöner Zufall unter dem Vorsitz von Olivier Kuffer, dem Head of Watch Department at R&D Rolex SA.
Zum ersten Mal wird die SSC an der EPHJ Fachmesse mit dabei sein. «Diese Idee wurde sehr schnell zu einer Selbstverständlichkeit», erklärt Olivier Kuffer. «Das Zusammenfallen der Daten, sodann Genf und unsere Geschichte, das 200. Jubiläum der Uhrenschule, unser hundertstes und vor allem das gemeinsame Publikum. Unsere Mitglieder gehen zur EPHJ, sie kommen, um die jüngsten technischen Neuheiten zu entdecken. Wir sprechen nicht über Produkte oder Hersteller, wir tauschen uns über Technik, Verfahren und Werkstoffe aus, daran erkennt man unsere gemeinsamen Werte.»
www.ssc.ch
Joël A. Grandjean
Programm für das hundertste Jubiläum
Donnerstag, 13. Juni 2024: feierliche Zeremonie im Palais de l’Athénée Genève, auf Einladung und in Anwesenheit der politischen Entscheidungsträger | Dienstag, 24. September: Galadinner zum 100-jährigen Jubiläum, auf Anmeldung, im Bâtiment des Forces Motrices, Genf| Mittwoch, 25. September: Studientag 2024, Thema «Die Künstler der Zeit», Portail des Sciences, CERN, Genf – Preisverleihung des Einstellungswettbewerbs (Werkzeugmaschinen)
Olivier Kuffer, Präsident der SSC 2024-2026
Zur Geschichte der SSC: «Wir können bereits eine diskrete, effiziente Gesellschaft von grossem technischen Wert erkennen, die auf freundschaftlichen und respektvollen Beziehungen zwischen ihren Mitgliedern beruht, ein Nährboden, der Ideen und den Wunsch stimuliert, die Latte für technische Anforderungen hochzulegen. Sie ist ein Abbild unseres Landes und der Qualität, für die es durch unsere Branche steht.»