Challenge Watch Medtech: 5 Projekte im Finale der Ausgabe 2023

Am Anfang eines unternehmerischen Erfolgs steht immer eine Idee  ̶  dies gilt auch für den Misserfolg. Der Unterschied zwischen Gelingen und Misslingen liegt in der Ausführung und in dem Netzwerk, das rund um das Projekt aktiv wird, um es realistisch zu denken und schliesslich zu realisieren. Genau darum geht es bei der Challenge Watch Medtech, die seit 2018 gemeinsam von der EPHJ Fachmesse und der Inartis Stiftung organisiert wird. Auf dem Programm steht die Begleitung von Unternehmen bei der Erweiterung ihrer Produktpalette und Aktivitäten.

Entdecken Sie die fünf strahlenden Finalisten für die Ausgabe 2023: Tritec, 3D Précision, Abatec, Eposint und Polycrystal.

Die Aussteller, die wir an der Messe trafen, haben ihre Ideen unterbreitet, denen dann noch die Medtech-Erfahrung der Inartis Stiftung zugutekam, so dass eine Shortlist von Projekten erstellt werden konnte, aus der 5 Finalisten für die Ausgabe 2023 hervorgingen. Sie haben jeweils ein halbes Jahr Zeit, um ihr Projekt voranzutreiben und es dann der Finaljury vorzulegen, die vor der nächsten EPHJ Messe zusammentreten wird.

Das erste am Finale teilnehmende Projekt wird von der Firma Tritec getragen. Das Unternehmen, das in der Herstellung von Fluoreszenz- und Phosphorpigmenten tätig ist, wird die Verwendung der Swiss Super-LumiNova-Pigmente in Fluoreszenz-Immunchromatographie-Tests untersuchen. Diese trockenen Fluoreszenzteststreifen basieren auf dem Prinzip der photoelektrischen Detektion und werden mit speziellen Analysatoren gekoppelt. Sie werden insbesondere in medizinischen Einrichtungen von Laborpersonal für die Diagnose und In-vitro-Tests verwendet.

Das zweite Projekt befasst sich mit dem 3D-Druck, der bei der Prototypenerstellung und den Zulieferern der Uhrenindustrie – hier geht es um die Fertigung spezifischer Teile – immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es wird von der Firma 3D Précision betrieben und betrifft die Brustwiederherstellung nach chirurgischen Eingriffen, insbesondere bei Krebs. Für diese Art von Operation kommt die Fettübertragung, auch Lipofilling genannt, zum Einsatz. Das Problem bei dieser Methode liegt darin, dass die Patientin sich mit der Notwendigkeit einer neuen Operation konfrontiert sieht, wenn in die Brust zu viel Fett eingespritzt wird, da letzteres sich dann mit der Zeit abbaut. Um zu verhindern, dass das Fett vom Körper absorbiert wird, kann man eine gezackte Tasche herstellen. Diese Prothese wird auf natürliche Weise im Körper resorbiert, ähnlich wie eine Naht. Sie kann individuell angepasst werden, und die Patientin muss keine weiteren chirurgischen Eingriffe mehr vornehmen lassen.

Das dritte, vom Unternehmen Abatech getragene Projekt zielt darauf ab, LED-UV-Stifte, die derzeit für die Versiegelung (UV-Härtung von Klebstoffen) verwendet werden, in der Dermatologie durch die Entwicklung von tragbaren Wood-Lampen neu zu positionieren. Da beide Geräte die gleiche Wellenlänge verwenden, bieten sie interessante potenzielle Synergien, die es sowohl für die Diagnose als auch für die Phototherapie zu erforschen gilt.

Eposint ist der vierte Finalist dieser Ausgabe der Challenge mit einem Projekt zur Beschichtung von chirurgischen Instrumenten wie Scheren, Zangen, Pinzetten und Röhrchen auf der Basis von Polyamid (Rilsan®) und ECTFE. Diese ermöglichen eine elektrische Isolierung im Rahmen der Hochfrequenzchirurgie.

Das fünfte Projekt wird von der Firma Polycrystal durchgeführt. Das Unternehmen hat sich auf transparente, nicht poröse Keramiken spezialisiert, deren grösster Vorteil die hohe Reinheit ihrer Transparenz ist. Kieferorthopädische Zahnspangen vergilben nach und nach, sie könnten von diesem interessanten Werkstoff profitieren, um ihren Trägern im Laufe der Zeit ein transparentes Lächeln zu verleihen.

Fünf sehr unterschiedliche Projekte, die eine individuelle Begleitung geniessen werden, damit aus der ihnen zugrundeliegenden Idee Konzepte, Worte und Zahlen hervorgehen. So wird die Brücke zwischen der Uhrenindustrie und der sich stetig weiterentwickelnden Medtech-Branche ein Stück weiter vorangetrieben.

Juliette Lemaignen

Fondation Inartis

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