Ein Zeitmesser an der Schnittstelle zwischen Haute Horlogerie und Biowissenschaften

Synergien zwischen Industriebereichen fördern, Schnittstellen zwischen Disziplinen kultivieren: Hierfür wurde die Inartis Stiftung gegründet, die eine innovative und dezidiert fachübergreifende Vision pflegt.

Die Inartis Stiftung, die seit fünf Jahren über den Challenge Watch Medtech Innovation mit der EPHJ Messe assoziiert ist, begleitet die Zulieferer der Uhrenindustrie bei der Entwicklung von Medtech-Projekten. Eine Gelegenheit, das aussergewöhnliche Know-how der Uhrenindustrie und ihre Fähigkeit zu entdecken, die kleinsten, komplexesten und zuverlässigsten Komponenten, die es gibt, zum Leben zu erwecken. Es überrascht daher nicht, dass auch die Welt der Medizintechnik auf dieses Wissen zurückgreift.

Da wir auf diesem Gebiet heimisch sind, wollten wir weiter nach vorne schauen. Wir hatten Lust, tiefer in diesen Sektor vorzudringen und beschlossen, unseren eigenen Zeitmesser zu entwerfen. Wir machten uns zwei Herausforderungen zur Pflicht: eine einzigartige und zeitlose Komplikation zum Leben zu erwecken und sie mit dem Wertvollsten und Persönlichsten zu verbinden, was es überhaupt gibt – dem eigenen Dasein.

Eine Hommage an die einzigartigen Kompetenzen der Uhrmacherei

In der Welt der Uhrenzulieferer gibt es ein einzigartiges Know-how, das nur in einer Branche zum Ausdruck kommt, nämlich der Uhrenindustrie, die ihre Zyklen, Höhen und Tiefen hat. Als wir diese Welt besser verstanden, stellten wir fest, dass die Uhrmacher ihre Energie dafür einsetzen, bekannte Ziele zu erreichen: ein höheres Mass an Präzision, das Hinzufügen eines Schlagwerks, Anpassung des Designs an bestimmte Zielgruppen … Unser Ziel war es, eine radikal neue Komplikation zu erschaffen, und unsere Wahl fiel auf die Zeitreserve.

Die Komplikation

Stunden folgen auf Stunden, Wochen auf Wochen, und die Jahre vergehen, ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind – eine Realität, die wir alle kennen. Traditionelle Uhren halten uns in ihren immer gleichen Zyklen gefangen, die jeden Tag von neuem beginnen. Wie können wir uns der verrinnenden Zeit bewusstwerden und uns motivieren, Träume und Leidenschaften zu verwirklichen, solange wir noch Zeit dazu haben?

Die Inartis Stiftung hat ihre Antwort auf diese Frage gegeben und den ersten Zeitmesser mit personalisierter Lebenszeitreserve geschaffen!

Es wäre viel einfacher gewesen, eine solche Komplikation in eine elektronische oder vernetzte Uhr einzubauen. Wir wollten sie jedoch in der jahrhundertealten Uhrmachertradition verankern, die von Generation zu Generation von aussergewöhnlichen Uhrmachern, die ihr Handwerk respektieren, weitergegeben und perfektioniert wurde. Tempus Fugit sollte also zunächst einmal ein Einzelstück sein, hergestellt mit Hilfe von Dominique Renaud, der damals gerade sein DR1-Projekt beendete.

Tempus Fugit ist eine Ode an die vergehende Zeit, und ein Ansporn, die eigenen Ambitionen und Träume zu verwirklichen. Das Stück ist das Ergebnis einer aussergewöhnlichen Begegnung zwischen den Welten der Medizin, der Wissenschaft und der Uhrmacherei und der Zusammenarbeit von Dominique Renaud, einem renommierten Designer, mit Julien Tixier, einem unabhängigen Uhrmacher und Prototypisten.

Lassen wir uns nicht alle vom Lauf der Zeit überraschen? Und wenn uns das klar wird, ist es dann nicht zu spät, um unsere intimsten Vorhaben in Angriff zu nehmen? Tempus Fugit ist da, um uns daran zu erinnern, indem sie eine einzigartige Komplikation integriert, eine Gangreserve des eigenen Lebens, die es ermöglicht, die Lebenserwartung zu visualisieren, und zwar nicht die der Bevölkerung, sondern unsere persönliche. Der Mechanismus, der die Lebenszeitreserve anzeigt, wird auf der Grundlage persönlicher Angaben aktiviert, die an einen externen Algorithmus übermittelt werden, der die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Risiken aus den Bereichen Umwelt, Physiologie und Genomik berücksichtigt.

Zu einer einzigartigen Komplikation kommt ein bemerkenswertes Stück Uhrmacherkunst, das Ergebnis des aussergewöhnlichen Savoir-faire von Uhrmachermeistern, die den bislang in seiner Feinheit kompaktesten säkularen ewigen Kalender entwickelt und integriert haben. Dies verleiht dem Zeitmesser die Fähigkeit, Korrekturen alle 4, 100 und 400 Jahre zu berücksichtigen und die Jahre bis zum Jahr 9999 anzuzeigen. Die Meisterschaft des uhrmacherischen Könnens zeigt sich sowohl in der Endbearbeitung, die jedem einzelnen Element zuteilwird, als auch in dem Modul, das lediglich 8,3 mm im Durchmesser und 1,85 mm in der Höhe misst und «nur» 51 Komponenten umfasst.

Dieser mehrere Jahrtausende bewältigende Kalkulator, der vollständig in ein aufgehängtes Drehteil passt, verleiht der Uhr einen Hauch von Ewigkeit und schützt den Chip, der die DNS des Uhrenbesitzers sowie das intime Geheimnis verwahrt, das erst dann enthüllt wird, wenn die berechnete Lebenserwartung erlischt und die Uhr für einen neuen Lebensweg bereit gemacht wird. So setzt sich das Leben durch einen einzigartigen ewigen Mechanismus fort.
Dieses Konzept ist nicht der Verzweiflung geschuldet, es ist vielmehr ein Aufruf zum Handeln und birgt die feste Überzeugung, dass das Bewusstwerden der fliehenden Zeit eine Ermutigung zur Selbstverwirklichung, zur Bekräftigung des Sinns unseres Lebens und unseres Engagements, die Welt zu verändern, darstellt.

https://tempusfugit.inartis.ch

Teile diesen Artikel
Group
Combined Shape
Combined Shape